Die Homepage für Medizin und Gesundheit im Internet.
Bei Fragen, Anregungen und Wünschen schreiben Sie an:
redaktion@medizin.at



 


Dr. Mons Fischer

Geriatrie und Pflege
(
Diagnose und Therapie der Dranginkontinenz)


13.10.1999

Dr. Mons Fischer sprach über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei Dranginkontinenz im Alter.

Dr. Mons Fischer - Urologische Abteilung des Wilhelminenspital in Wien

Dr. Fischer wiederholte anfangs, daß die Dranginkontinenz pathophysiologisch durch eine erhöhte Sensibilität der Blase bedingt sein kann, wobei es zu vermehrten Afferenzen kommt, was wiederum sekundär zu einer erhöhten Blasenaktivität führt.

Ursachen im Alter sind häufig lokaler Hormonmangel, chronische Harnwegsinfekte oder bei Männern Erkrankungen der Prostata. Eine im Alter auftretende Frontalhirnatrophie führt weiters zu einer verminderten Hemmung der Detrusoraktivität.

Die Diagnose der Dranginkontinenz sollte nach folgendem Stufenplan erfolgen:

  • Basisdiagnose: Anamnese (der Arzt muß den Patienten direkt auf eventuelle Beschweren ansprechen, nur ca. 30% der Betroffenen bitten um Hilfe), Erstellung eines Miktionsprotokolls, Harn und Restharnuntersuchung, Rektal- und Vaginalbefundung, sowie Bewertung von Morbidität und geistigem Zustand.
  • allgemeine urologische Diagnostik: Uroflow, Sono, Röntgen, Cytoskopie
  • spezielle urodynamische Diagnostik: Flow EMG, CMG, UPP, Videourodynamik, ambulante Urodynamik Korrekturen der Trinkgewohnheiten, Medikamentenumstellung, Miktions- und Toilettentraining sind die erste Stufe der Therapie.
    Quelle: MedAustria/IKAL ´99

Die wirksamste Substanzgruppe der medikamentösen Therapie der überaktiven Blase sind Anticholinergika (kurz und schnell wirksames Oxybutyninhydrochlorid [Ditropan®], langanhaltend und langsam wirksames Trospiumchlorid [Spasmolyt®], blasenspezifischeres Tolterodin [Detrusitol®, NW: Mundtrockenheit, cave: Engwinkelglaukom]).

Weiters können Spasmolytika (Flavoxate [Urispas®]) zum Einsatz kommen. Die Elektrostimulation bei Dranginkontinenz hat eine Erfolgsquote von 90%. Alternativ bietet sich die Akupunktur an.

Schließlich erwähnte Dr. Fischer noch interventionelle Therapieformen wie die Neuromodulation auf Höhe S3 oder die nur kurz wirksame Durchtrennung des vaginalen Pl. pelvicus.

Quelle: MedAustria/Ikal´99

medflash

newsroom
gesundheit
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
an die ärzte
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber

medieninfo

partner

help

 

 

 

©treAngeli, 1999.